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Sensomotorik

Sensorische Integration, Psychomotorik & Somatics

Als Sensomotorik (auch Sensumotorik) wird das Zusammenspiel von sensorischen (Sinnesreizen) und motorischen (Muskelreaktion) Leistungen bezeichnet. Sie umfasst das Zusammenwirken aller Sinnessysteme mit der Bewegung und impliziert damit auch die Handlungmöglichkeiten und das Verhalten. Sensomotorik bedeutet demnach die Kontrolle und Steuerung der Bewegung im Zusammenschluß mit den Sinneseindrücken.

Die Sensomotorik ist demnach der sensorischen Integration, der Psychomotorik sowie der Somatischen Bewegungsarbeit zentral. Lediglich der Schwerpunkt und/oder Fokus eines Ansatzes oder die Erweiterung auf weitere Dynamiken verlagern das Erfahrungsfeld.

Sensorische Integration

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Sensorische Integration nach Jean Ayres (1992) bedeutet den Prozess des Ordnens und Verarbeitens sinnlicher Eindrücke (sensorischer Inputs), so dass das Gehirn eine brauchbare Körperreaktion und ebenso sinnvolle Wahrnehmungen, Gefühlsreaktionen und Gedanken erzeugen kann. Die sensorische Integration, sortiert, ordnet und vereint alle sinnlichen Eindrücke des Individuums zu einer vollständigen und umfassenden Hirnfunktion. Im Moment, wo die Hirnfunktionen vollständig und ausgewogen ablaufen, erreichen die Körperbewegungen ihr höchstes Maß an Anpassung, ist Lernen eine relativ einfache Aufgabe und richtiges Verhalten ein ganz natürlicher Zustand.

Psychomotorik

Wird in der sensorischen Integration der Fokus auf die Wahrnehmungsverarbeitung gelegt, so liegt der Schwerpunkt in der Psychomotorik auf der Bewegung: dem Bewegungsmotor, der sozialen Interaktion sowie der Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung. Der Fokus liegt auf der Erfahrung, mit Material, in der Interaktion oder mit sich selbst. Die Einheit von körperlichen und seelischen Prozessen wird zentral. In diesem Zusammenhang wird also der enge Zusammenhang von Wahrnehmen, Erleben, Erfahren und Handeln betont (Fischer 2009).

Somatic Movement

Cohen (2012) beschreibt die sensomotorische Entwicklung im ersten Lebensjahr als entscheidend, da sich in diesem Entwicklungsstadium eine Verbindung zwischen dem Prozess der Wahrnehmung (der Art und Weise, wie wir sehen) und dem motorischen Prozess (der Art und Weise, wie wir uns in der Welt bewegen und handeln) etabliert. In dieser Phase etabliertes, bildet die Grundlage im weiteren Leben für die Verarbeitung von Aktivitäten, die Aufnahme von Eindrücken oder wie etwas zum Ausdruck gebracht wird.

In der somatischen Arbeit rückt das Spüren, Wahrnehmen und Verkörpern in den Vordergrund über das sich der Mensch reorganisieren und darüber neue Handlungsweisen entwickeln kann. „Wahrnehmung bedeutet, wie wir uns auf das, was wir spüren, beziehen. Wahrnehmen handelt von Beziehung zu uns selbst, zu unseren Mitmenschen, der Erde und dem Universum. In ihm sind sowohl sensorische als auch motorische Komponenten verwoben.“ (Cohen 2012c, S. 233).

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